Geschichtliche Entwicklung

Kun-Tai-Ko (kurz KTK) wurde 1957in Paris durch Lucien V. Ott gegründet, einem in dieser Zeit sehr hochrangigem Meister der verschiedenen Kampfkünste. Er war damals bereits 7. Dan Ju-Jitsu, 7. Dan Karate-Do und 1. Dan Judo.

Ein viel dekorierten Französischer Para-Commando Veteran. Er wurde geboren und wuchs aufinnerhalb der Französischen Fremden Legion in Algeria. Sein Großvater wurde im 1. Weltkrieg im Kamp um die Dardanelles getötet, während er in Der elitären Chasseurs d Afrique diente.

Ott’s Vater hat sich in Spahi (Einer algerischen Kavallerie der französischen Armee) angeschlossen und dort der Französischen Fremdenlegion gedient.

Ott wurde später zum NCO des 1st Kavallerie Regiments der Fremdenlegion befördert! Verwundet in den Riff Kriegen, wurde er in die Frühpension geschickt. Lucien hat anschließend im neu gebildeten französischen Para-Commando gedient und sich der 2nd Demi-Brigade SAS in Indochina angeschlossen, das damals dem 8 BCCP unter Col Bigeard stand. Er hat sich freiwillig zu Fallschirmjägern gemeldet, wo viele seiner Kameraden in Bien Phu gefallen sind und er verwundet wurde. Dabei wurde er durch die Viet Minh (Liga für Die Unabhängigkeit das Vietnam) gefangen genommen. Er konnte fliehen und hat sich der GCMA (französische Späher der Sondereinheit, das von "maquis montagnards" aufgestellt wurde, um eigene Kräfte hinter den "feindlichen" Linien abzusetzen) angeschlossen.

 

Nach dem Krieg wechselte er zum Deuxieme Büro (Intelligence Service). In Marseille brachte ihn sein Feund Jim Alcheik (vom französischen Geheimdienst) zu Karate und Aiki Ju Jutsu. der Yoseikan Schule unter Tetsuji Murakami. Beide befreundeten sich und so entstand in den kommenden Monaten die Idee eine eigen Stilrichtung zu kreieren. Gerade durch sein Wissen des taktischem Militäreinsatzes, der praktischen Nahkampfausbildung, sowie im Kampfsport, entstand Kun-Tai-Ko. Er wollte aber nicht nur Effektivität in dieser Stilrichtung, sondern auch die Künste, die Philosophie und Ethik einbringen.. Damit war KTK wie geschaffen für Personen, die sowohl die harte und kompromisslose Selbstverteidigung ohne Schnörksel und Pardon wollten, als auch für Anhänger der asiatischen Traditionen mit all seinen Verwurzelungen und Prinzipien. Warum nannte er seinen Stil gerade KTK? Warum diese Bedeutung „Mächtiger kleiner Körper“? Es drückt den Grundgedanken von Lucien Victor Ott aus, sich in einer Notsituation auch mit einem schwachen Körper kräftig und effektiv zur Wehr setzen zu können. Bei KTK handelt es sich um eine Wortkombination, die nicht alleine japanisch ist. Es ist eine Mischung aus chinesisch und japanisch / okinawesisch. Dazu zog er das Wissen alter Chinesen zu Rate. Die rein japanische Übersetzung wäre Jaku-Hai-Kyu. Er benutzte das Hexagramm Nr. 2 des Yin (gleichbedeutend mit Kun - weich) und das Hexagramm Nr. 28 DaGuo (über ein Ziel hinaus schießen - mit einer großen Kraft oder Kraft). In 1956 wurde er mit damit betraut, Methoden für französische Militär Vip’s zu entwickeln. Seine Prüfung hat ergeben, dass die Methoden die bei internationalen Personenschutz angewandt wurden, unwirksam und veraltet waren. Von da an hat Ott ein eigenes Konzept entwickelt und nannte es 'Defence & Security'! Im Jahr 1957 gründet er nach einer großen Expertendebatte die International Bodyguard Association. Lucien arbeitete gegen Terrorismus in Algeria, als er von Minister Tinet ausgewählt wurde, als persönlicher Bodyguard für den franz. Staatspräsidenten Charles de Gaulle zu arbeiten und eine Eliteeinheit aufzubauen die eine Wichtigkeit und Priorität der damaligen Kubakrise (OAS) bekam. Unter der Autorität und Aufsicht von General de Monssabert wurde eine Gruppe von Veteranen aus den Ex-Spezialeinheiten herangezogen, aus denen die Elitetruppe "Les Gorilles"  formiert wurde. Als Pompidou den damaligen Staatspräsidenten Charles De Gaulle abgelöst hat, bekam die Einheit 'Les Gorilles' die Option der Auflösung oder der Integration in die Gendarmerie.

 

Beständige Abwesenheit von seiner Familie während im Dienst führte zur Trennung mit anschließender Scheidung von seiner Frau und seinen zwei Kindern Veronique und Didier. Lucien ging nach München wo er sich als Stuntman und Double versuchte. In München eröffnete er eine Schule für Stuntman und Laiendarsteller. Es dauerte jedoch nicht lange, bis Lucien als Bodyguard in die Welt des Showbiz einzog. Hinzu kam jetzt noch die enorme Nachfrage von Militärs- Polizei und Sicherheitseinheiten, die ihn als Ausbilder wollten. Mitte der siebziger Jahre ging er wieder zurück nach Brüssel, um dort seine eigene Schule „Defence & Security' in der Rue de l’Etoile in Uccle, zu eröffnen. Von dort aus hat er der Königlich Belgische Polizeiakademie ausgebildet und war sehr schnell bei allen anderen belgischen Militär- Sicherheits- Polizeieinheiten und Kampfsportvereinigungen bekannt und geachtet. Während Lucien Ott in München war, hat er einen Club in einem kleinen Appartement im Gebiet um Schwabing angefangen. Dort traf er auch seinen ersten Schüler, um ihm sein Wissen zu vermitteln. Sein Name war Walter Obermayer (später Obermayer hat er den Namen seiner Frau - Smigielski übernommen). Vor dort aus ist er öfter in die bayerischen Alpen gefahren. In Brannenburg nähe Rosenheim, eröffnete er in der Wendelstein Halle sein zweites Dojo in Deutschland. Nach etwas mehr als einem Jahr musste er Deutschland wieder verlassen, um nach Brüssel zu gehen. Er hinterließ zwei Schüler, die wie er gerne gereist sind. Sie haben jede Chance genutzt, mit Lucien in Brüssel zu trainieren, was nach sich zog, dass in den Jahren zwei Schwarzgurte gereift sind. Einer davon war in Brannenburg mit Namen Norbert Punzet. Punzet wie auch Smigielski waren verantwortlich für das große Wachstum von KTK in Belgium, Deutschland, Irland, der Schweiz, Liechtenstein, Vereinigten Staaten, Türkei, Spanien und vielen anderen Ländern. Ott wurde in den offiziellen Ausschuss der Direktoren der World Ju-Jutsu Federation mit der Funktion des Vizepräsidenten für Deutschland und des Präsidenten für Belgien gerufen. Sein letztes großes Projekt, bevor er gestorben ist, war die Mitorganisation der Olympischen Spiele 1992 in Barcelona / Spanien. Dort war er im Sicherheitsrat als Berater tätig.

Im Dezember 1989 wurde Lucien mit Krebs im letzten Stadium diagnostiziert und zum Erasmus Institut in Anderlecht, eingeliefert, wo er im Februar 1990 verstorben ist.. Es war der Wunsch von Lucien Ott, dass sich James G. Shortt um die Belange des KTK sowie der IBA kümmern sollte. Jedoch konnte James G. Shortt, der im Bereich IBA schon sehr in die Fußstapfen von Lucien war seiner Bitte der Leitung des KTK nicht nachkommen. So trat an diese Stelle Jim Van de Wielle aus Antwerpen/Belgien.

 

Beerdigung Lucien V. Ott in Brüssel
Beerdigung Lucien V. Ott in Brüssel